Massalla
Mazaalai
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... Interessantes über die Mongolei und die Wüste Gobi

Die Mongolei und ihr wahrer Reichtum
Bei einer Diskussion in der tunesischen Sahara im März 1994 mit Kollegen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ging es wieder einmal um die Finanzierung verschiedener artgerechter Naturschutzprojekte und die damit einhergehenden Programme zur Abwendung zunehmender Ausbreitung von Wüsten- und Halbwüsten.. Die Diskussion bewegte sich im Kreislauf von Fördergeldern, Interessensphären und Eigenfinanzierungsplänen der beteiligten Kollegen. Ein Diskussionsschwerpunkt beinhaltete die Beratung der Umverteilung der Weltressourcen entsprechend der gegenwärtigen natürlichen Situation der weltweit existierenden Staaten zum Schutze ihrer vorhandenen Artenvielfalt und ihrer Umweltressourcen. Welch kühne, selbstbetrügerische Illusion ?

Eine historisch zufällige Ansammlung von annährend 200 Staatsgebilden unterschiedlichster Ausprägung sollte sich je darauf einigen können die erarbeitenden Mittel u.a. auch auf den Schutz der Artenvielfalt und ihrer Lebensräume auszurichten ? Quatsch, bei der Armut, den Krankheiten, den Kriegen, der Machtgier auf diesem Planeten. Aber der Gedanke blieb für mich als Ethnologe und Historiker mit Spezialisierung auf Viehhaltung und Viehzucht treibende Nomadengruppen faszinierend. Warum sollte nicht Namibia, Bolivien, Algerien oder andere nicht gerade von Überfluss an Geldmitteln strotzenden Staaten über einen internationalen Austauschfond für den Erhalt ihrer Umwelt Geld erhalten. Das Leben hat mich in dem vergangenen Jahrzehnt immer länger und öfter in die Mongolei gebracht.

Halbjährlich wechsele ich jetzt zwischen Berlin, der alten, neuen Hauptstadt Deutschlands und Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolischen Republik. Letztere ist immer wieder Ausgangspunkt für mehrwöchige Exkursionen, meist in den Sommer- und Herbstwochen, in das Steppenhochland der sogenannten äußeren Mongolei zwischen Halchingol (um 500 m) im Osten und dem Altaigebirge im Westen ( bis 4500 m), Huvsgul , dem größten Süßwassersee im Norden, 70 km breit, 120 km lang und bis zu 900 m tief und der mongolischen Gobi, der winterkältesten Wüste bis minus 50 Grad Celsius, im Süden. Alle Fahrten ins Land unternehme ich mit meiner Frau, Dr. Gabriele Nagy , Mongolistin und so bestens mit der Sprache und allen ihren Eigentümlichkeiten vertraut, und mongolischen Freunden und Kollegen.


Es ist schon immer wieder faszinierend aus einer mittlerweile um eine Million Einwohner zählenden, mit allen "Vorteilen und Plagen" der modernen Zivilisation gesegneten "Steppenstadt" in ein flächenmäßiges Gebiet, viermal größer als die BR Deutschland jedoch mit weniger als 1,5 Millionen Menschen bevölkert, zu reisen und die Hochsteppennatur zu erleben. Schneeleopard und Gobibär, Wildkamel und Saigaantilope, Krauskopfpelikan und Steppenfalke sind hier noch zu Hause, aber immer größer werdende Pferde-, Rinder-, Yak-, Kamel-, Schaf- und Ziegenherden begrenzen ihre Rückzugsgebiete. Wenn nun genügend Mittel bei den dort lebenden Hirten ankämen, so dass Sie ihr Leben auf den Erhalt ihrer Umwelt und nicht auf die übergebührliche Ausbeutung ihrer Ressourcen ausgerichtet wäre. Wie kann das aber in dieser chaotisch organisierten Welt effektiv organisiert werden? Und ist eine Internationalisierung jeglicher Art nicht mit den Gefahren einer zunehmenden Belastung der Rückzugsgebiete der vom Aussterben bedrohten Arten, wie es z.B. heute in Nepal passiert, verbunden? Was macht sich am besten als Hilfe und Unterstützung?

Die letzten Jahre waren bei mir persönlich mit einer gewissen Hilf- und Sprachlosigkeit verbunden . Geprägt wurde ich dabei durch Erfahrungen aus der Umwelt- und Entwicklungspolitik der BR Deutschland und Europas. Diese Gelder werden zunächst immer im Interesse der Geberländer eingesetzt. Nur ca. ein Drittel bis ein Fünftel der Mittel kommt dann in den Nehmerländern an. Wieder bleibt davon das Meiste in den Bürokratien der Nehmerländer hängen. Ist hier überhaupt ein Ausweg?

Seit einiger Zeit arbeite ich jetzt mit der Scientific and Environmental Cinematographic Society of Mongolia - P.O.B. - 812, Central Post Ulaanbaatar - 13, Mongolia, Tel/Fax 00976 1 319331, E-mail: sumaa@magicnet.mn, zusammen. Diese hat jetzt den Auftrag vom Mongolischen Umweltministerium erhalten, alle Wildtiere der sogenannten "Mongolian Red Book" - Liste filmisch zu dokumentieren. Im Ergebnis sollen DVD´s und CD´s entstehen, die einem interessierten Publikum auch in Europa verkauft werden sollen. Nicht nur die Unkosten der Verfilmung sollen damit gedeckt werden, sondern auch Gelder weitere Projekte zur Arterhaltung bereitgestellt werden. Auf Bitte der mongolischen Partner habe ich mich bereit erklärt, bei dieser Arbeit behilflich zu sein und Europaweit für Anfragen zur Verfügung zu stehen. Das ist auch der Hintergrund für die jetzt in der Entsehung begriffenen Webseite.

Für die Beantwortung jeglicher Anfragen stehe ich, Dr. Franz Horn, Ihnen zur Verfügung. Ab 10. August 2003 bin ich wieder in der Mongolei unter jurte2001@yahoo.com zu erreichen. Alle anderen Informationen entnehmen sie der Webseite. Sie ist hauptsächlich der Darstellung des wahren Reichtums der Mongolischen Republik, ihrer Menschen und ihrer Natur gewidmet.

F. Horn
Berlin im Juli 2003